Kripper Auswanderungen nach Übersee

von Horst Krebs

Vorwort von Weis/Funk zum Thema:

Aus wirtschaftlicher Not, hervorgerufen durch die veralteten Methoden in der Landwirtschaft, die die beständige Zunahme der hiesigen Bevölkerung nicht mehr ernähren konnte, kam es im hiesigen Raum zu großer Not, die für einige Remagener und Kripper als letzter Ausweg aus dieser Situation zu einem menschenwürdigeren Auskommen mit Auswanderungen nach Übersee um 1855-1862 gipfelte. Neben der sozialen Not kamen noch die Aspekte von unbefriedigenden politischen Verhältnisse einerseits, sowie konfessionelle Beweggründe der erzkatholischen Bevölkerung gegenüber dem Preußentum sowie die schlechte Erwerbslage andererseits, hinzu.

Besonders die Zeit von 1845 bis 1847 war hier geprägt von Hunger durch entsetzliche Missernten von Kartoffeln und Getreide. Infolge des trockenen Sommers 1846 verschärfte sich die hiesige Versorgungslage durch eine Getreidemissernte in einem noch nicht da gewesenen Ausmaß. Hinzu kam noch eine im linksrheinischen Raum stark auftretende Kartoffelfäule,die weit über die Hälfte der Ernte vernichtete und selbst ihre zerstörische Kraft bei der Lagerung fortsetzte,so dass man wegen der großen Hungersnot 1847 teilweise sogar die Saatkartoffeln aufaß.


Das überwiegende Hauptzielgebiet des Exodus der Ahrkreisbevölkerung war der Staat Michigan in Amerika. Aus Kostengründen verdingten sich viele Auswanderungswillige als Floßknechte auf den Großflößen des Rheines – aus diesen Gründen damals auch Auswanderungsstrom genannt - nach Dordrecht/ Holland, um von dort aus die Transatlantikreise anzutreten.

Die Befreiung aus dem „preußischen Untertanen-Verband“ für eine Amerika- Auswanderung musste bei den Behörden beantragt werden. Mit Aushändigung der Entlassungsurkunde hatte man den Verlust der Eigenschaft als "Preußischer Unterthane" bewirkt.
Eine amtliche Registrierung von Auswanderungswilligen zwischen 1855 und 1862 ergab alleine im Stadtgebiet Remagen-Kripp 19 legale Auswanderungs- willige (mit Entlassungsurkunden) und 12 illegale.


Vorgeschichte

von Horst Krebs

Die Reise in die neue Heimat war für alle Auswanderer ein sehr prägendes Erlebnis. Das Leben auf einem Schiff, die Gefahr von Stürmen und Krankheiten, Langeweile und drohender Seekrankheit, die ungewisse Zukunft, die Neugier auf das neue Land und das beginnende Heimweh, all diese Faktoren bestimmten die Gefühlslage der Passagiere an Bord. Die meisten der Auswanderer gelangten in den 1850er Jahren mit Segelschiffen nach Amerika. Ihr Weg führte sie nicht nur über deutsche Seehäfen, wie Bremen und Hamburg, sondern auch über Rotterdam, Antwerpen und Le Havre. Bis die Auswanderer ihre Abreisehäfen erreichten, mussten sie bereits einen sehr langen und beschwerlichen Weg zurücklegen. Zu Fuß, mit dem Pferdewagen oder ab Mitte des 19. Jahrhunderts mit Eisenbahnen reisten die Auswanderer an die Küsten. Die meisten hatten eine Passage auf den Segelschiffen der Schifffahrtslinien gekauft. Ihre Abreise war vom Wetter abhängig und konnte sich auf unbestimmte Zeit verzögern. All das steigerte die Kosten der Reise enorm. Quelle: (Fittkau, Reise, 39 – 44; Günther, Weg,

Viele Kripper und Remagener mussten diesen Weg gehen, und alle nahmen diese Strapazen auf sich, in der Hoffnung, der Armut zu Hause zu entkommen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Frachtverkehr die Haupteinnahme- quelle der Schifffahrt. Die Kapitäne fuhren häufig mehrere Häfen an, um so viel Profit wie möglich machen zu können. Spezielle Auswandererschiffe gab es noch nicht und die Kosten für die Unterbringung und Überfahrt mussten in dieser Zeit noch direkt mit dem Kapitän des Schiffes ausgehandelt werden. Auf den Schiffen war die Unterbringung sehr notdürftig, und die Reise war eine hohe Belastung für die Auswanderer. Erst mit der Gründung der Linienschifffahrt zwischen Bremen oder Hamburg und den Häfen in den USA wurde der Passagierverkehr immer wichtiger für die Reedereien. Durch neu entwickelte Schiffstypen wurden die Atlantiküberquerungen deutlich schneller und für die Passagiere angenehmer. 1837 wurden die ersten Dampfsegler, eine Kombination aus Segel- und Dampfschiffen, im englischen Linienverkehr eingesetzt. Aufgrund der zu dieser Zeit noch sehr unzuverlässigen Maschinen waren die Segel für die Schiffe unerlässlich, falls es zu einem Ausfall der Maschinen kommen sollte. Die zuvormehrwöchige Überfahrt konnte durch die Dampfschiffe verkürzt werden. Trotzdem bevorzugten Auswanderer weiterhin die preisgünstigen Segelschiffe. Aber bereits in den 1860er Jahren fuhren nur 16 % der Auswanderer in Hamburg mit Segelschiffen, zu Beginn der 1870er Jahre verschwanden die Segelschiffe aus dem Passagierverkehr der Schifffahrtslinien in Hamburg und Bremen. Quelle: (Fittkau, Reise, 39 – 44; Günther, Weg, 

Die Mehrheit der deutschen Auswanderer konnte sich keine Überfahrt in der ersten oder zweiten Kajüte leisten. Fast 90 % der Passagiere reisten im Zwischendeck, das durch einen Einbau zwischen Laderaum und Oberdeck entstand. Die Betten bestanden aus einfachen Holzverschlägen, Tische oder Bänke gab es häufig nicht. Bettzeug, Matratzen, Geschirr und Verpflegung mussten selbst von den Auswanderern mitgebracht werden. Einen Speisesaal gab es für die Passagiere des Zwischendecks nicht, sie mussten ihr Essen entweder an Deck oder in den Holzverschlägen einnehmen. Die gesamte Unterbringungssituation war sehr beengt, denn das Zwischendeck war Lebens- und Gepäckraum zugleich, was bei starkem Seegang für die Passagiere lebensgefährlich sein konnte. Bei schlechtem Wetter blieben die Luken zum Deck geschlossen, sodass nicht immer gelüftet werden konnte. Die große Masse an Menschen in einem engen Raum verstärkte auch die Gefahr von Epidemien auf den Schiffen. Neben den gesundheitlichen Gefahren waren viele Auswanderer von Seekrankheit betroffen. Kaum ein anderes Thema ist so dominant in den Beschreibungen der Überfahrten wie die Seekrankheit. Vor allem zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren diese Reisebedingungen für die Passagiere eine hohe Belastung, die sich erst durch eine kürzere Reisezeit auf den neuen und komfortablen Dampfschiffen verringerte. Quelle: (Fittkau, Reise, 39 – 44; Günther, Weg, 

1907 kostete die Fahrt Deutschland - New York in der 1. Klasse 200 - 280 Mark, in der zweiten Klasse 190 - 210 Mark, in der 3. Klasse 160 - 200 Mark, im Zwischendeck 130 - 160 Mark (Winter billiger als Sommer); Zum Vergleich: Ein Zimmerer in Remagen verdiente zu dieser Zeit rd. 5 Mark / Tag: Einige Remagener und Kripper reisten mit dem Dampfschiff Borussia oder fuhren nach Amerika mit Schwesterschiff Hammonia der Hamburg-Amerikanischen Paket- und Aktiengesellschaft, der Hapag, die 1847 in Hamburg gegründet wurde. 
Ein Jahr später 
der Betrieb zwischen Hamburg und New York mit Segelschiffen aufgenommen. Erst knapp zehn Jahre später, am ersten Juni 1856, eröffnete die Hapag ihre erste Dampferlinie mit den Schiffen Hammonia und Borussia zwischen Hamburg und New York. Zuerst fuhren die beiden Dampfschiffe direkt von Hamburg nach New York, aber schon ab 1857 wurde ein Zwischenstopp im englischen Southampton eingelegt. Im selben Jahr kaufte die Hapag zwei weitere Dampfschiffe für den Linienverkehr, die Austria und die Saxonia, auf beiden Schiffen konnten mehr als 500 Passagiere untergebracht werden. 1858 kam es zu einem großen Schiffsunglück der Austria, bei dem 449 Menschen starben. Dieses Unglück war ein schwerer Rückschlag für die Hapag, die Technik der Dampfschifffahrt setzte sich aber trotz weiterer Unglücke auf anderen Schiffen durch. 1868 wurden bei der Hapag die letzten Segelschiffe verkauft. Quelle: (Fittkau, Reise, 39 – 44; Günther, Weg, 



Am Dienstag, den 29.September 1846, erschien die erste Ausgabe der Wochenzeitung

 „Allgemeine Auswanderungs=Zeitung"

Einige Remagener und Kripper reisten mit dem Schiff "Borussia" nach Amerika. Ihre Überfahrt wurde in der Allgemeine Auswanderer-Zeitung mit einer Anzeige angekündigt, die zwischen 1846 und 1871 erschien und dies aufgrund der starken Nachfrage teilweise bis zu dreimal wöchentlich. Diese Zeitung war ein allgemeines Informationsblatt zur Auswanderung und bot dem Leser viele Tipps und Informationen für die Planung und Umsetzung der eigenen Auswanderung. Es gab Berichte über Schiffe, über das Leben in Amerika, über allgemeine Bestimmungen und rechtliche Vorgaben. In der Zeitung und der Beilage Der Pilot wurde auch Werbung geschaltet, sodass auch die Anzeige der Hapag über die Fahrt der Borussia dort mehrmals abgedruckt wurde.

Die Erstausgabe des Beiblattes „Der Pilot“ vom 3. Januar 1855. Hier ein Textausschnitt über die Borussia:
"Die Borussia ist im Kiel 280 Fuß englisch lang,die Höhe des Zwischendecks beträgt 7 1/2 Fuß engl, Länge über Deck 330 Fuß, Tragfähigkeit 2000 Tons, Tiefe des Schiffes 21 Fuß. Die Maschine ist eine oscillirende von 375 Pferdekraft mit zwei Kesseln und einem Kohlenbehälter für 800 Tons Kohlen und einer Schraube von 8 Fuß Höhe.(....).Das ganze Schiff wiegt 1080 Tons und ist mit vollständiger Takelage eines dreimastigen Schiffes ausgerüstet. Die erste Cajüte des Schiffes umfaßt einen großen Speise- und Aufenthatssaal, an beiden Seiten mit großen Spiegeln und Gemälden geschmückt,welche Ansichten von Hamburg, Newyork,landschaftliche Bilder aus der sachsischen Schweiz etc.darstellen; ferner einen 56 Fuß langen, auf das Eleganteste decorirten und möblirten Damensalon, ein Rauchzimmer mit Maroquin- Mobiliar, Mamortischen und einer Bibliothek von 400 Bänden [...] Im Verhältniß nicht minder elegant und comfortabel ist die zweite Cajüte. Dieselbe enthält auf beiden Seiten Kammern und am äußersten Ende jeder Seite Sophabetten. Rechts und links angebrachte Fenster und von oben her Licht gebende Skylights sichern ihr ebenso wie der ersten Cajüte die erforderliche Wärme durch Röhren aus dem Maschinenraum. [...] Auf dem Spardeck des Schiffes befindet sich außer den zierlichen Hütten für die Officiere ein eigenes Eishaus. Um den Bedarf an frischer Milch zu genügen, wird auf jeder Reise eine Kuh mitgenommen, und eine ausgesuchte und umfassend eingerichtete Restauration an Bord kommt gegen mäßige Preise allen nur möglichen Bedürfnissen der Passagiere entgegen. Für die Aufwartung in der ersten Cajüte sorgen 6 Stewards und 2 Stewardesses.“

Quelle:(Allgemeine Auswanderungszeitung, No. 30, 18. April 1856.)


In Koblenz gab es die Agentur Geilhausen, welche die Fahrten im Zuge der Auswanderung in der Presse anbot. 



Quelle: Landesarchivverwaltung Koblenz


Die Regeln und Bestimmungen zur Abfolge der Auswanderungen waren in Deutschland leicht unterschiedlich. Der erste Schritt war ein formaler Antrag des Auswanderungswilligen bei der Landespolizeibehörde seines Wohnortes. Der Antrag auf Auswanderung wurde dann von der Abteilung des Inneren geprüft und anschließend vom Landrat gebilligt. Mit einer Aktennummer versehen wurde die Auswandererlaubnis dem Bürgermeisteramt mitgeteilt. Ab dem Tag der Aushändigung der Entlassungsurkunde war der Auswanderer ohne Staatsangehörigkeit. Danach musste er sich vom Pfarramt seinen Tauf- und ggf. Heiratsscheinaushändigen lassen.

Durch das am 31.12. 1842 in Kraft getretene "Gesetz über die Erwerbung und den Verlust der Eigenschaft als preußischer Untertan, sowie über den Eintritt in fremde Kriegsdienste" wurde die Entlassung aus der preußischen Staatsbürger- schaft - dem sogenannten preußischen Untertanenverband - schon auf den Zeitpunkt der Aushändigung der Entlassungsurkunde festgesetzt.

Der Verlust der Staatsangehörigkeit blieb unwirksam, wenn man innerhalb von sechs Monaten vom Tag der Aushändigung des Entlassungsscheins an, nicht seine Heimat verlassen hatte.

Die, von der Preussisch Königlichen Regierung in Koblenz geforderte finanzielle Belastung der Auswanderer in Form von Steuern und Gebühren, war erheblich. Wenn die Behörden die Genehmigung erteilt hatten, wurden die unterschiedlichsten Gebühren fällig. Die Auswanderer mussten für das Vermögen, dass sie bei der Ausreise mitnahmen, sowie das gänzliche Besitztum, welches sie zurückließen, eine Nachsteuer zahlen. Durchschnittlich waren die Forderungen 10% des geschätzten Vermögens, für den Staat als geschätzte Entschädigung für den entstandenen zukünftigen Steuerverlust.

Für die Entlassung aus der Leibeigenschaft war eine Manumissionsgebühr zu zahlen. Diese Freikaufgebühr in Höhe von 10% des Vermögens wurde in dem Manumissionschein bei der Entlassung aus der Staatsbürgerschaft bestätigt.

Eine weitere zusätzliche Gebühr war die Landesfundigebühr. Diese Gebühr wurde meist zusammen mit der Nachsteuer erhoben und betrug 2.5% des Vermögens. Waren es erst nur Unverheiratete oder Verheiratete ohne Kinder, welche diese Gebühr zu zahlen hatten, wurde es später üblich, alle Auswanderer mit der Landesfundigebühr zu belasten.

Und selbstverständlich musste der Auswanderer noch alle anfallenden Schreib- und Kanzleigebühren bezahlen, die von den Gemeinden und Oberämtern erhoben wurden. Für die Erstellung des Entlassungsgesuchs, die Bearbeitung des Verwaltungsvorgangs und verauslagte Postgelder, musste eine Gebühr nach der Cantzley-Tax-Ordnung bezahlt werden. Das Stempelpapier wurde nach der Stempel-Taxe abgerechnet.

Sämtliche Gebühren hinterließen ein großes Loch in der Geldbörse, so ist es denn nicht verwunderlich, dass über 50% der Auswanderer ohne Genehmigung das Land verließen.

Es waren aber nicht nur die Steuern und Gebühren für die Auswandererlaubnis, welche die Barschaft schmelzen ließen. Zwischen Mainz und Rotterdam gab es insgesamt 29 Zollstellen, welche die Reisekasse schmälerten.

Quelle: Chronik der Familie Hütwohl, Bacharach 1901 .


So berichtete die „Kölnische Zeitung“ am 12.Mai 1832, dass fünf Neckarschiffe mit insgesamt 335 Auswanderern an Bord z.B. in Kaub noch 92 Franken, 47 Centimen „Menschenzoll“zu entrichten hatten.
Quelle: Gemeinderatsbuch 1846 – 1885, Oberheimbach. Diese Zahlung wurde fällig, weil nach aufhebung der Zölle 1803 in Kaub noch bis 1867 der so genannte „Schiffahrtsoktroi“, ein Binnenhandelszoll erhoben wurde.

Quelle:Stammbaum Meinhard Zahn, Oberdiebach


So wurde oft schon bei der Besitz- und Vermögensaufstellung versucht die Angaben zum manipulieren, um die zu entrichtenden Gelder zu minimieren. Die Behörden wurden angewiesen bei der Kontrolle dieser Aufstellungen Sorgfalt walten zu lassen. Trotzdem wurden die Behörden immer wieder durch Betrügereien und Vetternwirtschaft hintergangen.

Immer wieder wurde auch versucht, die Zahlung der Steuern und sonstigen Gebühren oder das abgelehnte Auswanderungsgesuch durch heimlichen und illegalen Wegzug zu umgehen, zumal der Rhein mit seinen Transportschiffen ja vor der Türe lag.

Dieses heimliche Verschwinden konnte aber meistens nur von den Armen oder Besitzlosen praktiziert werden, denn der Verkauf von Haus, Hof, Vieh und Gerätschaften war nur schwer ohne Aufsehen zu erregen durchführbar; und immer spielte dabei auch die Nachlässigkeit, schlampige Amtsführung oder sogar die Beihilfe der örtlichen Behörden eine Rolle.

Die kurpfälzische Regierung suchte durch Verordnungen und Strafandrohungen die örtlichen Behörden und Beamten zu gewissenhafter Arbeit anzuhalten und auf Hinweise zu achten, die möglicherweise auf einen heimlichen Wegzug hindeuteten. Desgleichen wurde auch ertappten Auswanderungswilligen Strafe angedroht

Bisher hatten ertappte illegale Auswanderer die doppelte Summe der Nachsteuer, das waren dann 20% ihres Vermögens, zu zahlen. Leibeigene mussten zusätzlich das verdoppelte Freikaufgeld als Strafe abführen. Bei den Leibeigenen erhöhte man ab Mai 1764 das Strafmaß, indem nochmals zusätzlich 25 % des Vermögens (das summierte sich dann bei den Leibeigenen auf insgesamt 65 %) als Strafe eingezogen wurden.

Quelle: Walter Zahn „Auswanderer aus den Viertälern“ Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler e.V.


Auf großer Fahrt

von Horst Krebs

Die Überquerung des Atlantiks mit dem Segelschiff dauerte oft mehre Monate. Manche erreichten das Ziel nicht, wenn sie in Stürme gerieten oder an Riffen zerbarsten. Viele Auswanderer starben während der Überfahrt an Hunger und Krankheit. Für jeden Toten musste der Kapitän bei Ankunft in Amerika 10 Dollar Strafe zahlen. Im Jahre 1819 erfolgte dann die erste Überquerung mit einem Dampfschiff. Das erste Deutsche Dampfschiff wurde 1850 in Dienst gestellt. Mit den Dampfschiffen verkürzte sich die Fahrzeit auf 2-3 Wochen, die Todesfälle wurden dadurch merklich weniger.

Mit dem Reichsgesetz über das Auswanderungswesen aus dem Jahre 1897 wurden die Schiffseigner gezwungen, menschenwürdige Zustände anzubieten:

§13. Schlafkojen

Die Schlafkojen müssen in genügender Anzahl vorhanden und mit Matratze, Kopfpfühl und Schlafdecke für jeden Auswanderer versehen sein. Diese Gegenstände sind nach jeder Reise gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Die einzelnen Kojen müssen durch niedrige Zwischenwände von einander getrennt sein; jede Koje muss mindestens 1,83 Meter lang und 0,60 Meter breit sein, doch können Doppelkojen von der doppelten Breite ohne Scheidewand angelegt werden. Mehr als zwei Kojen dürfen nicht über einander angebracht werden. Der Abstand der unteren Kojen vom Fußboden muss mindestens 0,15 Meter, der Abstand der oberen von der Decke des Raumes mindestens 0,75 Meter betragen. Eine Einzelkoje darf nur von einer Person über zehn Jahre oder von zwei Kindern unter zehn Jahren, eine Doppelkoje von nicht mehr Personen als zwei Frauen, oder einer Frau mit zwei Kindern unter zehn Jahren, oder einem Ehepaare, oder einem Manne mit zwei eigenen Kindern unter zehn Jahren, oder zwei Männern benutzt werden. Zur Erleichterung des Besteigens der Längskojen sind Gänge von mindestens 0,60 Meter Breite anzubringen. In jeder Abtheilung muss zum Besteigen der oberen Kojen für je einhundert solcher Kojen mindestens eine tragbare Treppe vorhanden sein. Die Schlafkojen müssen mit fortlaufenden leicht erkennbaren Nummern versehen sein.

§14. Sitzgelegenheit zur Einnahme der Mahlzeiten.

Zur Einnahme der Mahlzeiten muss im Auswandererdecke die erforderliche Anzahl von Tischen und Bänken angebracht sein.

§16. Frauenabtheilung.

Weibliche Auswanderer, welche ohne Begleitung von Ehemännern oder Eltern reisen, sind in einer von den übrigen Plätzen abgesonderten Abtheilung (§9 Absatz 2) unterzubringen. Die Frauenabtheilung ist mit einer schließbaren Thür zu versehen und soweit entfernt von der Männerabtheilung anzubringen, als der mit Auswanderern besetzte Raum des Schiffes dies irgend gestattet.

§17. Männerabtheilung.

Die über vierzehn Jahre alten männlichen Auswanderer, welche nicht mit ihrer Ehefrau reisen, sind ebenfalls in einer besonderen, mit einer verschließbaren Thür zu versehenden Abtheilung unterzubringen.


§19. Wasch- und Badevorrichtungen.

Zur ausschließlichen Benutzung der Auswanderer müssen mindestens zwei Waschhäuser, eins für die männlichen und eins für die weiblichen Auswanderer, von hinlänglicher, der Personenzahl entsprechender Größe vorhanden und mit den nöthigen Wascheinrichtungen ausgerüstet sein. Auf Dampfschiffen müssen die Häuser mit Wasserleitung oder Pumpen versehen sein.


§20. Abtritte.

Abtritte müssen in solcher Zahl vorhanden sein, dass für je fünfzig männliche und für je fünfzig weibliche Auswanderer mindestens einer zu deren ausschließlichem Gebrauche dient. Die für die männlichen und die weiblichen Auswanderer bestimmten Abtritte müssen, wenn thunlich, auf verschiedenen Seiten des Schiffes gelegen sein. Von den Aufenthaltsräumen der Auswanderer müssen die Abtritte durch einen dichten Verschlag oder in sonst geeigneter Weise abgeschlossen sein.


§24. Beköstigung.

Die Beköstigung darf nicht den Auswanderern überlassen bleiben. Denselben sind in mindestens drei täglichen regelmäßigen Mahlzeiten die Speisen gehörig zubereitet, in angemessener Abwechselung und in dem aus dem Verhältnisse zu dem vorschriftsmäßig mitzunehmenden Proviante sich ergebenden Mengen zu verabreichen; auch ist die vorgeschriebene Menge Trinkwasser sowie das zum Essen und Trinken nöthige Geschirr zu liefern.


§25. Koch.

Auf jedem Schiffe muss sich mindestens ein erfahrener Koch für die Auswanderer befinden. Wenn deren Zahl mehr als einhundert beträgt, so ist entweder noch ein Hülfskoch anzustellen oder es sind einige dazu geeignete Reisende dem Koche als Gehülfen beizugeben. Der Koch muss der deutschen Sprache vollständig mächtig sein.


§26. Geschirr.

Jedes Schiff muss mit dem nöthigen Geschirre zur Herstellung und Austheilung der Speisen, sowie mit einer richtigen Waage und richtigen Gewichten versehen sein. Von den Kochtöpfen darf einer außer zum Wasserkochen nur zur Bereitung von Thee und Kaffee benutzt werden.


Auswanderer aus Kripp und Remagen


von Horst Krebs


Familie Carl Joseph Schneider aus Remagen Auswanderung 1892



Carl Joseph Schneider wurde am 22. Januar 1855 in Erpel, einem Ort, der von dem Fluss Rhein von der Stadt Remagen getrennt ist, geboren. Einen Tag später erfolgte die Taufe, so zu lesen im Familienbuch der katholischen Pfarrei St. Severin, Erpel 1615-1875. Die Taufpaten waren Karl Josef Lindlohr, der Bruder von Anna Sybille Lindlohr, der Mutter von Carl Joseph, sowie Franziska Fassbender aus Remagen. Am 31. Januar 1878 heiratete er in Bonn Christina Nagel.  Bis zum Jahre 1892, dem Auswanderungsjahr nach Amerika, hatten sie 7 Kinder, die alle in Remagen geboren wurden. Ein Kind, Johann Wilhelm, starb 1882 einige Wochen nach der Geburt.

                                

Quelle der obigen Fotos: Gatlin Family Tree New Jersey


Die Heiratsbescheinigung von Carl Joseph Schneider und Christina Nagel am 31. Januar 1878 in Bonn.


  

Eine Passagierliste des Schiffes von Antwerpen nach New York 1892 ist nicht vorhanden. Anhand von Volkzählungslisten und Einbürgerungsakten konnten wir den weiteren Bewegungsablauf verfolgen


Im obigen Volkzählungsbogen ist der Wohnort in Amerika aller acht Schneiders angegeben mit St. Louis Ward 12, St. Louis, Missouri, Immigrationsjahr 1892, Jahr der Hochzeit, Geburtsort und Berufsangaben, Desweiteren die Anzahl der Kinder mit Namen und Alter. Carl Joseph Schneider 46, Christina Schneider 49, Johann Schneider 20, Wilhelm Schneider 16, Carl Schneider 15, Rudolph Schneider 13, Anna Maria Schneider 12 und Marie Schneider 11

Am 6. Oktober 1894 erfolgte die Anmeldung von Carl Johann Schneider in die Vereinigten Staaten durch die Stadt St. Louis. 18. Februar 1898 erfolgte die Einbürgerung durch Gerichtsbeschluss in St. Louis durch die Willenserklärung des 39jährigen Carl Joseph Schneider, dass er ein Staatsbürger Amerikas werden möchte, erklärt am 16.Oktober 1894.



Einbürgerungsurkunde Carl Joseph Schneider vom 18. Februar 1898


Im Jahre 1900 fuhr Joseph Schneider zu Besuch nach Deutschland, wohl wissend, dass er unheilbar erkrankt war. Er kam dann am 16. August 1900 wieder in New York an, als Passagier des Dampfers Noordland. Auf der unten stehenden Passagierliste steht er als Nummer 23 mit Abfahrtshafen Antwerpen mit Vornamen Charles als amerikanische Version von Carl.

Quelle: Year:1900; Arrival: New York, New York; Microfilm Serial: T715; Microfilm Roll: 143; Line: 23 

Die Noordland 1884-1908 vor der Einfahrt in New York

Am 5. November 1901 verstarb Carl Joseph Schneider im Alter von 46 Jahren an einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Seine Grabstätte ist auf dem Catholic Cemeteries Archdiocese of St. Louis.
Auf dem Gesundheitsamt in St. Louis bekamen wir sein Foto und dort konnten wir die Akte von Carl Schneider einsehen.

Quelle: St. Louis Genealogical Society. Index to Death Records in the City of St. Louis, 1850-1902. St. Louis, MO, USA: St. Louis Genealogical Society, 1999.


Christine Schneider, die Frau von Carl Joseph, verstarb am 16.Januar 1934 in St.Louis im Alter von 82 Jahren. Die Beisetzung erfolgte am 19.Januar auf dem Friedhof St. Peter und Paul Cemetery. Sie wohnte im Hause ihrer Tochter Anne.


Quelle: Year:1930;Census Place:St Louis, St Louis (Independent City), Missouri;Roll:1236; Page:4A; Enumeration District:0029; Image:1048.0; FHL microfilm:2340971.


In der obigen Volkszählungsliste St Louis City, 15th Ward, Block Nr. 2110 von 1930 ist bei Christine Schneider und Tochter Anna Maria der Geburtsort Remagen angegeben.

Als Tochter Anna Schneider in den USA Andy Wegman heiratete, gab es ein Familienfoto, wo alle Schneiders abgebildet sind. Gatlin Family Tree New Jersey

Stehend: John Wegman, Wilhelm Schneider, Dettie Wegman, Rudolph Schneider, Herman Wegman, Sue Wegman, Margaret Pauly Wegman, Sitzend: Joe Wegman, Paulina Gersbacher Schneider, Carl Schneider, John Schneider, Anna Schneider Wegman, Andy Wegman, Marie Schneider Illig, Bill Illig, Christina Nagel Schneider.

Alle 7 Kinder der Familie Schneider sind in Remagen geboren. Das erste Kind kam im Jahr der Hochzeit zur Welt. Am 6. Dezember 1878 wurde Johann (John) Schneider geboren.

John wurde am 6.Dezember 1878 in Remagen geboren und verstarb am 11.Juni 1955 in St.Louis. Getauft wurde er in Remagen am 10.Dezember 1878. Seine Tasufpaten waren Johann Nagel und Adelheid Krause geb. Lindlohr. Am 23.Juli heiratete er Pauline Gersbauer, aus dieser Ehe entstammten 4 Kinder. Das letzte und siebte Kind von Carl Joseph und Christina Schneider war Marie. Sie wurde am 11. April 1890 in Remagen geboren. Am 20. April war die Taufe in Remagen, Taufpaten waren Friedrich Ebert aus Remagen und Maria Schneider aus Erpel.
Am 12. Juni 1912 heiratete sie William F. Illig und am 20. Dezember kam ihr Kind William Philip auf die Welt. Am 28. November 1918 verstarb Marie im Alter von 28 Jahren. Ihre Grabstätte ist auf dem Sts.Peter&Paul Cemetery in St. Louis. 
Am 5. Juli 1882 wurde Johann Wilhelm Schneider in Remagen geboren, und am 16. Juli 1882 in Remagen getauft. Dieses Kind verstarb am 17. August 1882 in Remagen und wurde am 20. August in Remagen beerdigt. Am 8. Dezember 1883 kam dann Wilhelm Johann Schneider in Remagen auf die Welt. Die Taufe war am 16. Dezember 1883, die Taufpaten J.Nagel sowie Agnes Schmitz aus Kendenich. Aus den Volkszählungsakten St. Louis/USA von 1900 entnehmen wir, dass er im Alter von 17 Jahren in St.Louis in einer Zuckerfabrik in 1717 Geyer Avenue gearbeitet hat. In den Volkszählungsakten von 1910 arbeitete er auf der Polizeistation in der 1713 Geyer Avenue. In der Kriegszeit um 1918 arbeitete er im District 2005 als Maschinist bei einer Steinzeug Firma. Nach dem Krieg setzte er seine Arbeit bei der Polizei fort und 1940, im Alter von 56 Jahren, erreichte er bei der Stadtpolizei den höchsten Grad.

Im amerikanischen Militärarchiv fand sich die Registrierungskarte von Wilhelm Johann Schneider.

Quelle: Registration State:Missouri; Registration County:St Louis (Independent City)Roll:1683745;Draft Board:8. 



Am 5. Juli 1882 wurde Johann Wilhelm Schneider in Remagen geboren, und am 16. Juli 1882 in Remagen getauft. Dieses Kind verstarb am 17. August 1882 in Remagen und wurde am 20. August in Remagen beerdigt.

Am 8. Dezember 1883 kam dann Wilhelm Johann Schneider in Remagen auf die Welt. Die Taufe war am 16. Dezember 1883, die Taufpaten J.Nagel sowie Agnes Schmitz aus Kendenich.

Aus den Volkszählungsakten St. Louis/USA von 1900 entnehmen wir, dass er im Alter von 17 Jahren in St.Louis in einer Zuckerfabrik in 1717 Geyer Avenue gearbeitet hat. In den Volkszählungsakten von 1910 arbeitete er auf der Polizeistation in der 1713 Geyer Avenue. In der Kriegszeit um 1918 arbeitete er im District 2005 als Maschinist bei einer Steinzeug Firma. Nach dem Krieg setzte er seine Arbeit bei der Polizei fort und 1940, im Alter von 56 Jahren, erreichte er bei der Stadtpolizei den höchsten Grad.

Im amerikanischen Militärarchiv fand sich die Registrierungskarte von Wilhelm Johann Schneider.


Quelle: Registration State:Missouri;
Registration County:
St Louis (Independent City)Roll:1683745;Draft Board:8.


Wilhelm Johann war verheiratet mit Myrtle E. Milam. Sie arbeiteten beide auf der gleichen Polizeistation in St. Louis. Wilhelm Johann Schneider verstarb am 30.Juni 1951, seine Frau Myrtle am 5. November 1991 im Alter von 93 Jahren. Die Grabstätte von Wilhelm Johann befindet sich in Affton, St. Louis, Missouri, USA im Sunset Memorial Park.

Das vierte Kind der Familie Schneider war Carl J. Schneider, der am 17 März 1885 in Remagen geboren wurde. Am 25. März 1885 wurde Carl J. Getauft, die Taufpaten waren Carl Caracciola und Margarethe Lindlor geb. Loehr. In den Volkszählungslisten von St. Louis aus dem Jahre 1900 ist angegeben, dass er zur Zeit in einer Lehre als Werkzeugmacher steht. In der Liste von 1910 ist er als 25-jähriger als Maschinist aufgeführt. Am 12.Juni 1912 heiratete er Louise Scheffer in der Kirche Peter and Paul in St.Louis. Sie haben ihr eigenes Haus in der 3308 Shenandoah Avenue. Ab dem Jahre 1939 ist er Besitzer einer Autofirma, ab 1940. Es werden 2 Kinder geboren, Virginia Louisa Schneider 1915-1999, das 2. Kind lebt noch und steht unter Datenschutz


Rudolph Schneider kam als 5. Kind von Carl Joseph und Christine Schneider auf die Welt. Er wurde am 21. September 1886 in Remagen geboren und verstarb am 16. Februar 1955 in St.Louis, Missouri. Getauft wurde Rudolph am 3. Oktober 1886, seine Taufpaten waren Rudolf Krause und Pauline Vogelsang. 1917 war er stellvertretender Jurakommissar und im gleichen Jahr eröffnete er ein Notarbüro in der 1821 Shield Avenue in St. Louis.

Am 2. Juli 1918 heiratete er Elds H. Erd. Es wurde ihnen ein Kind geboren Karl J. Schneider 1919-1977. Am 16. Februar 1955 verstarb Rudolph im Alter von 68 Jahren im Schwesternheim der „Kleinen Schwestern der Armen“. Seine Grabstätte ist auf dem Peter & Paul Friedhof in St. Louis.

Die Registrierungskarte von Rudoph Schneider zum Militäreinsatz 1917-1918 für 1.Weltkrieg:


Quelle: Registration State: Missouri; Registration County: St Louis (Independent City); Roll: 1683753; Draft Board: 15.

Anna Maria Schneider wurde als 6. Kind am 25.November 1888 in Remagen geboren. Die Taufe war am 6. Dezember in Remagen, Taufpaten waren Heinrich Harzheim und Maria Weil aus Remagen. Anna Maria verstarb Anfang September 1983 und wurde auf dem Friedhof Sts. Peter und Paul in St Louis beigesetzt. Aus ihrer Ehe mit Anthony L. Wegman (1887-1962) stammen 2 Kinder.


Karl Josef und Leopold Wilhelm Hertgen aus Kripp. Auswanderung 1855.


Die Eltern von Karl und Leopold Hertgen waren Heinrich und Gertrud Hertgen. Der Vater wurde 1801 in Kripp geboren, die Mutter wurde am 13. Februar 1804 in Weißenthurm geboren und verstarb in Kripp am 15. Juli 1838. Sohn Karl wurde im Februar 1838 in Kripp geboren, Sohn Leopold kam 1833 auf die Welt. Im Alter von 17 Jahren immigrierte Karl 1855 nach Amerika, sein Bruder Leopold war eine Zeit vorher ausgewandert. Es ist zu vermuten, dass beide Brüder mit einem Frachtschiff ausgewandert sind ohne schriftliche Erlaubnis der Behörden. Diese Auswanderungen erfolgten meist über Antwerpen und Rotterdam. Die einzige Spur von Leopold Hertgen war, dass er in New York am Broadway mit seinem Bruder ein Restaurant führte. 

Karl Hertgen heiratete 1860 in New Jersey Anne Catharina Margaretha Giudice, die 1898 verstarb. Aus dieser ehe stammten 7 Kinder. Helene *1861, Anne *1864, Augusta *1866, Carl J. *1871, Emilie *1872, Agnes *1873 und Walli *1875.

Am 26. Juli 1898 heiratete Carl Hertgen in Rhode Island Mary Elisabeth Taylor. Am 13. Dezember 1900 verstarb Carl Hertgen im Alter von 99 Jahren in Rhode Island. 



Die Einbürgerungskarte von Karl (Charles) Hertgen in New York 1864

Quelle: National Archives and Records Administration (NARA); Washington, D.C.;Soundex Index to Petitions for Naturalizations Filed in Federal, State, and Local Courts in New York City, 1792-1906 (M1674);Microfilm Serial:M1674;Microfilm Roll:117


Petitions for Naturalization, 1793-1906. ARC ID: 5324244. Records of the Immigration and Naturalization Service. Record Group 85. National Archives at New York City, New York, U.S.A.

Die Eidesstattliche Erklärungsurkunde der amerikanischen Gerichtsbarkeit für Karl Hertgen aus dem Jahre 1864 ein Bürger Amerikas zu sein. (Foto oben)Am 29. September 1859 erfolgte die Einbürgerung von Karl (Charles) Hertgen von einem amerikanischen Gericht. Nach 5 weitern Jahren erfolgt dann die so genannte "Fünfjahresbestätigung". Dieses geschah am 4. Oktober 1864 durch seine Unterschrift des Dokumentes.


Quelle: National Archives at New York City;Superior Court of the City of New York (134-135);ARC Number:5324244;ARC Title:Petitions for Naturalization, 1793-1906;Record Group Title:Records of the Immigration and Naturalization Service; Record Group Number85.
Im Alter von 28 Jahren stellte Karl Hertgen einen Passantrag bei der Gemeinde New York. In diesem Passantrag steht handschriftlich, dass er in Kripp, Königreich Preussen geboren wurde. Er musste am 8. Juni 1866 diese Erklärung Eidesstattlich abgeben. Ferner zu dieser Erklärung gibt es auf der Erklärung unten auch eine Personenbeschreibung. Foto oben


Die untere Auflistung ist aus dem Volkszählungsbogen 1892 aus dem Staate Kings. Dort ist Karl Hertgen mit seiner Frau Anna und 3 seiner 7 Kinder eingetragen.

Aus der Steuererklärung unten von 1864 geht hervor, dass er am 811 Broadway in New York ein Spirituosengeschäft und ein Restaurant führte. In dem Restaurant arbeitete auch sein Bruder Leopold.

Quelle: The National Archives and Records Administration;Washington, D.C.;Internal Revenue Assessment Lists for New York and New Jersey, 1862-1866;Series:M603;Roll:69;Record Group:8, Records of the Internal Revenue Service, 1791 - 2006.

Karl Hertgen wurde auch für das amerikanische Militär gelistet im Falle eines Einsatzes. Diese Listung erfolgte im Mai/Juni 1863 vom Staate New York als eventuelle Einberufung für den Amerikanischen Bürgerkrieg.

Bei der Volkszählung 1895 im Staate New Jersey fanden wir dann auch den Wohnort von Leopold Hertgen. Er wohnte in der Gemeinde Essex in der Newark Ward 4. In der Ward 5 wohnte ein Leo Hertgen mit seiner irischen Frau Kate. Vielleicht war Leo ein Sohn von Leopold Hertgen, diese Erkenntnis ist aber nicht gesichert.

Familie Jakob Schmidt aus Kripp Auswanderung 1853


Erste Hinweise einer Auswanderung von Familie Schmidt aus Kripp ergaben sich aus Recherchen von Willy Weis. Er gab mir folgenden Text:

Laut Verzeichnis vom 20. Januar 1867 „der im Jahre 1847 geborenen der im Jahre 1867 ersatzpflichtig werdenden jungen Leute der Ortschaft Kripp“ durch den hiesigen Bezirksvorsteher Hertgen ist eine Auswanderung der Kripper Familie Jacob Schmitt und Margarethe, geb. Wolf, mit ihrem am 16. 6.1847 geborenen Sohn Johann Jacob nachweisbar. Es handelt sich vermutlich um eine illegale Auswanderung zwischen 1852-53. Anlass zu dieser Vermutung ergibt sich aus einem Vermerk des Bezirksvorstehers Hertgen in diesem Verzeichnis „ Ist bereits seit 18 Jahren (1852-53) mit seinen Eltern nach Amerika ausgewandert. Consens nicht zu finden.“ (LHKO 635/215)

Aus dem hiesigen Kirchenbuch entnehmen wir, dass Jakob Schmidt aus Kripp am 5. Juli 1812 geboren wurde und er vor 1843 eine Margarete Wolf aus Kripp geheiratet hatte. Ferner 5 Kinder. Christian, *21.April 1842 in Kripp getauft am 23.Juli.1843, Katharina, getauft am 10.Februar 1845, Johann Jacob *16.Juni 1847 in Kripp, Margarete *4. November 1849 in Kripp, und Barbara *25. September 1851 in Kripp.

Familie Schmidt aus Kripp wanderte 1853 nach Amerika aus. Das Segelschiff „Cotton Planter“ verließ am 29.April 1853 den belgischen Hafen in Antwerpen und erreichte New York am 10. Juni 1853. Es war 43 Tage unterwegs. Auf der handschriftlichen Passagierliste finden wir Jacob Schmidt, Alter 41 Jahre von Beruf Schmied. Mit dabei seine Frau Margaretha (Mary) Schmidt (32) und die 5 Kinder Christian (17), Catharina (9), Johann (6), Margarethe (3)  und die 11 Monate alte Barbara. Mit gleichem Ticket fuhr auch der 17 jährige Peter Schmidt mit der Familie, der im Verwandtenverhältnis zu der Familie stand.


Auf der Passagierliste des Seglers "Cotton Planter" sind die 8 Personen von Schmidt mit jeweiligem Alter eingetragen.

Quelle: Year: 1853; Arrival: New York, New York; Microfilm Serial: M237, 1820-1897; Microfilm Roll: Roll 127; Line: 33; List Number: 543.

Das Schiff „Cotton Planter“ war ein Frachtschiff, welches Baumwolle von den amerikanischen Südstaaten nach Europa brachte. Um Leerfahrten zu vermeiden, wurden vom Hafen Antwerpen mit dem Segler „Cotton Planter“ Immigranten nach Amerika gebracht. Zeichnungen als Ansicht des Schiffes konnten bislang nicht gefunden werden.

Christian Schmidt, der älteste Sohn, heiratete am 9. Februar 1871 die deutsche Mary Ann Moch. Die beiden hatten 10 Kinder, das letzte Kind, Mary Schmidt, wurde 1891 geboren und verstarb mit 104 Jahren (1994).


Christian wohnte 1880 in Polk im Staate Missouri, USA. Im Jahre 1900 lebte Christian mit seiner Frau Mary und dem Schwigervater Louis Moch und Schwiegermutter in Springbrook, Jackson, Iowa. Die Familie betrieb Landwirtschaft. Am 23. April 2014 verstarb Christian Schmitt im Alter von 72 Jahren. Seine Frau Mary verstarb 1916. Ihr beider Grabstein befindet sich auf dem katholischen Friedhof St. Peter and Paul in Springbrook Iowa.


Quellen: Passagierliste: Year 1853; Arrival: New York, New York; Microfilm Serial: M237; Microfilm Roll: 127; Line: 36; List Number: 543.

Quelle Stammdaten Christian Schmidt: Ray Lester Kinship1 Member Tree

Quelle Ortsdaten: 1900 United States Federal Census

Quelle über Frachtschiff „Cotton Planter“:

http://www.law-lib.utoronto.ca/bclc/crimweb/web1/appcottonplanter.htm



Peter Rick aus Kripp Auswanderung 1869


Peter Rick aus Kripp, geboren 1840, kam am 25. März 1869 in New York an. Er kam mit der "Westphalia" von Hamburg über Le Havre.


Year:1869;Arrival:New York, New York;Microfilm Serial:M237, 1820-1897;Microfilm Roll:Roll 307;Line:37;List Number:244.


Das Schiff wurde 1868 in Greenock bei Caird&Company gebaut und trat seinen Dienst auf der Hamburg-Amerika-Linie am 16. September 1868 an. Es bot 90 Plätze für Passagiere der ersten Klasse, 120 in der zweiten und 520 Plätze in der dritten Klasse. Zunächst hatte es nur einen Schornstein und zwei Segelmasten.

Die Westphalia wurde auf der Strecke Hamburg-New York eingesetzt. Am 9. Juli 1870 rammte sie bei dichtem Nebel im Kanal die norwegische Brigg Pravis, die sofort sank, deren Besatzung aber gerettet werden konnte.

Anna Sophia Weske aus Kripp Auswanderung 1912

Anna Sophia Weske wurde am 7. September 1869 hier in Kripp geboren und verstarb am 25. Juli 1944 in Amerika. Ihr Sterbeort ist in Sandusky, Eric County im Staate Ohio. Die Auswanderung erfolgte 1912 mit ihrem Mann Melchior Hartleib und ihren 6 Kinder. Ihr Mann war in Sandusky Obsthändler. 1922 lebten noch vier ihrer sechs Kinder in ihrem Haushalt. Ihr Mann Melchior verstarb 1922.

Der Vater von Anna Sophia war Martin Weske * 1845 und er verstarb ebenfalls in Sandusky, Eric County im Staate Ohio. Die Mutter von Anna Sophia war Katherine Anhalt. Auch sie ist in Sandusky, Eric County im Staate Ohio. Somit waren die Eltern und die Geschwister von Anna Sophia, Josef und Marie, alle wohnhaft in Kripp.

Anna Sophia hatte 6 Kinder, von denen 2 in Kripp geboren wurden. Ihr letztes Kind, William Joseph, wurde in Essen geboren. Alle 6 Abkömmlinge sind in Amerika gestorben.


Im April 1922 beantragte Sophia Weske (Hartleib) einen amerikanischen Reisepass,da sie mit dem Schiff alleine nach Deutschland reiste. Im August des gleichen Jahres kam sie wieder zurück. Im Oktober 1922 ist ihr Mann gestorben. In dem Antrag ist angegeben, dass sie 1912 von Bremen mit der "George Washington" eingewandert sind. Im Jahre 1940 wohnte sie noch mit 2 Kindern in Sundusky in ihrem eigenen Haus.

Am 3. Januar 1920 fand in Sandusky eine Volkszählung statt. Auf der unten stehenden Volkszählungslisten sind die Hartliebs (Weske) eingetragen mit vier Kindern unter der Nummer 93-98

Quelle: Year:1920;Census Place:Sandusky Ward 4, Erie, Ohio; Roll: T625_1377;Page:2B ; Enumeration District:32;Image:1049.


Als Anna Sophia im August 1922 für einige Wochen nach Deutschland fuhr, musste sie bei den amerikanischen Behörden einen Passantrag stellen. Dort ist sie als Hausfrau eingetragen.

Quelle: National Archives and Records Administration (NARA);Washington D.C.;Passport Applications, January 2, 1906 - March 31, 1925; Collection Number: ARC Identifier 583830 / MLR Number A1 534;NARA Series:M1490;Roll #:1897



Johann Peter Heimermann aus Remagen, Auswanderung 1858


 
Johann Peter Heimermann ist nach eigener Aussage vom 22.11.1907, 1958 mit seinem Vater ohne gültige Auswanderungsgenehmigung nach Nordamerika ausgewandert,wo sie zunächst in Bergwerken arbeiteten und später Farmer wurden. Er heiratete in Amerika Eva Lenz(gebürtig aus Kell, Kreis Mayen) und hatte dort fünf Kinder. Sein Vater starb fünf Jahre später im Staat Wisconsin. Im Sommer 1905 ist Heimermann wieder nach Remagen und Mayen gereist. Er besaß noch ein Haus im Staat Kansas, das er während seines Aufenthaltesin Deutschland vermietet hatte. Laut Aussage des Bürgermeisters von Remagen vom 18.12.1907 sollte Heimermann wegen "notorischer Trunksucht"  aus dem Preussischen Staatsverband ausgewiesen werden. Er wanderte freiwillig nach Amerika zurück.                        Quelle: Landeshauptarchiv Koblenz

Johann Peter Heimermann ist ohne Genehmigung ausgereist. Im hiesigen Landesarchiv ist in der Akte angemerkt, dass die Ausreise um 1858 erfolgte. Das Auswanderungsjahr allerdings war 1863. Das Dampfschiff Borussia kam, von Hamburg kommend, am 2.Mai 1863 in New York an, und er war nicht alleine von der Familie an Bord. Sein Vater war auf dem Schiff, sein Bruder Nicholas und seine beiden Schwestern.

Quelle: New York, 1820-1897. Microfilm Publication M237, 675 rolls. Records of the U.S. Customs Service, Record Group 36. National Archives at Washington, D.C

Johann Peter Heimermann wurde 1835 in Münk, westlich von Mayen geboren. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ort 135 Einwohner. Später wohnte er dann in Remagen. Die Familie Heimermann war schon im frühen 18. Jahrhundert in Münk ansässig. Johann Peter Münk, der später den Namen Peter bekam, hatte noch 5 Geschwister. Seine Eltern heirateten 1830 in Münk, seine Mutter starb im März 1863, kurz vor der Auswanderung. Die Auswanderung der Familie war schon lange vor 1863 geplant. Es war damals üblich, dass man schon vorher ein Mitglied der Familie auswandern ließ, um die Gegebenheiten vor Ort festzustellen, damit ein Leben im fremden Land gesichert war. Diese Aufgabe übernahm 1860 der älteste Sohn der Familie, Johann Heimermann, in Amerika John Heimerman.

Das Auswanderschiff Borussia fuhr am 2. April 1863 von Hamburg nach Southamption und dann weiter nach New York. Die Ankunft der Borussia in New York war der 22. Mai 1863.

Bruder Nicholas, zu diesem Zeitpunkt 17 oder 18 Jahre alt, war auf der Passagierliste nicht gelistet, aber dies war ein bürokratischer Fehler. Im Jahre 1874 schrieb sein Vater Mathias, dass Nicolas in Fond du Lac County Wisconsin wohne.

Die Passagierliste mit den Heimermanns:


Quelle: Staatsarchiv Hamburg;Hamburger Passagierlisten; Volume:373-7 I, VIII A 1 Band 017;Page:243;Microfilm No.:K_1709.

Nach der Einwanderung lebte die Familie für 7 Jahre in Detroit, Wayne im Staate Michigan. Danach siedelten sie um ins Fond du Lac County, Wisconsin. 1864 heiratete Johann Peter Heimermann Eva Lentz. 1865 wurde Sohn Tony Antone geboren, 1867 Tochter Anna, 1869 Tochter Maria Magdalena. Im Jahre 1869 zog die Familie von Michigan nach Wisconsin, da, wo der älteste Bruder John, der schon 1860 in die USA auswanderte, lebte. Im Jahre 1870 wurde dann Sohn John geboren. Im Jahre 1872 kam dann Sohn Mike auf die Welt, gefolgt von Peter 1877. Dann 1879 Tochter Catherine. Sohn Bartholome wurde geboren 1882. Im Jahre 1883 zog man in das 500 Km entfernte Kansas nach Colwich, Sedgwick, zusammen mit der Familie des ältesten Bruders Johann (John). 1886 kam dann das letzte Kind von Johann Peter Heimermann auf die Welt, Louise.

Am 19. September 1888 verstarb Eva, die Ehefrau von Johann Peter Heimermann, vier Monate nach Geburt ihres zehntes Kindes Louise. Ihre Grabstätte ist auf dem St. Mark´s Catholic Cemetery in Colwich.

Am 28. April 1910 ging Johann Peter Heimermann im Alter von 74 Jahren in Rente. 1915 dann mit Alter 80 Jahren ging er mit dem ältesten Bruder Johann (John) in ein katholisches Altersheim, welches von Nonnen geführt wurde. Wahrscheinlich lebte er 1920 immer noch in diesem Altersheim, in den Volkszählungslisten von 1920 konnte ich ihn nicht mehr finden.

Am 31. August 1922 starb der Remagener Johann Peter Heimermann im Alter von 86 Jahren in Wichita, Sedgwick, Kansas. Er wurde beerdigt auf dem St. Mark´s Catholic Cemetery Section D, Reihe 10, Grabnummer 1. Da es keinen zusätzlichen Grabstein gab ist anzunehmen, dass er neben seiner Frau Eva beerdigt wurde.

Unten die Volkszählungsakten aus dem Jahre 1870 Staat Wisconsin und die Akten aus dem Jahre 1910 Staat Kansas 

 

Es ist anzumerken, dass bis 2012 auf dem Friedhof St. Mark´s Catholic Cemetery in St. Mark im Staate Kansas 16 Heimermanns beerdigt wurden und auf dem Friedhof Sacred Heart Catholic Cemetery im gleichen Ort sind es 17 Heimermanns. 

Quelle der obigen Volkszählungslisten: Year:1910;Census Place:Union, Sedgwick, Cansas;Roll: T624_455; Page:8A; Enumeration District:0097;FHL microfilm:1374468.


 Der Grabstein von Johann Peter Heimermann und seiner Frau Eva in Wichita, Sedgwick, Kansas.

Er wurde beerdigt auf dem St. Mark`s Catholic Cemetery Section D, Reihe 10,
Grabnummer 1.


Quelle: Mary Ann Cravers, Familienmitglied der Heimermanns.

Der Vater von Johann Peter Heimermann, der 1863 mit auf dem Auswanderschiff Borussia war, ist 1874 gestorben. Unten sein originales Testament.



Die Geburtsurkunde des Remagener Johann Peter Heimermann


Quelle: Heimerman-Menges-Case-Mahnke Familiy Tree



Familie Peter Schaaf aus Remagen, Auswanderung 1852


Peter Schaaf, der Vater von Oswald, Peter Wilhelm, Maria Anna und 4 weiteren Töchter, wurde am 6. Juli 1797 in Oeverich geboren. Mit seiner Frau Anna Maria Syri, die 1796 in Hessen geboren wurde, hatte er 7 Kinder, darunter zwei Söhne, Oswald und Peter Wilhelm. Er und sein Sohn Peter Wilhelm beantragten die Entlassungsurkunde aus der preußischen Staatsangehörigkeit und damit die behördliche Erlaubnis, nach Amerika auszuwandern zu dürfen. Diese Urkunden wurden ihnen am 7. Juni 1851 zugestellt.

Quelle: Landesarchivverwaltung Koblenz


Peter Schaaf immigrierte 1852 nach Amerika mit seiner Frau Anna Maria und den Söhnen Oswald, Peter Wilhelm und Tochter Maria Anna.

Peter Wilhelm Schaaf wurde am 15. Mai 1836 in Remagen geboren und verstarb am 23. November 1923 in Cincinnati, Hamilton. Seine Grabstätte ist in Ohio, Clermont. St. Joseph Old Cemetery. Im Alter von 16 Jahren kam er am 30. Juni 1852 mit der 30 jährigen Schwester Maria Anna und seinem 29 jährigen Bruder Oswald in New York an, der am 1. September 1822 in Remagen geboren wurde und am 21. Juni 1916 in Cincinnati, Hamilton verstarb.



Volkszählungsliste Gemeinde Hamilton in Ohio von 1880. Dort war Oswald Schaaf wohnhaft.

Quelle: Year:1860;Census Place:Cincinnati Ward 8, Hamilton, Ohio; Roll: M653_973; Page:228; Image:68;Family History Library Film:803973.

Sein Bruder Peter Wilhelm war mit Kunigunde Tragesser verheiratet, die 1898 verstarb. Aus dieser Ehe kamen 5 Kinder. Peter Wilhelm verstarb im Alter von 87 Jahren in Cincinnaty, Hamilton.

1882 gab es einen Fall vor Gericht im District Hamilton zu einem Vertrag mit Oswald Schaaf wegen Verkauf eines Pachtlandes an Herrn Kampmann. Hier sollte die Mitgift seiner Frau nicht mit einfließen. 


Der gesamte Text steht dem registrierten Anwender von Ancestry zur Verfügung auf:

http://trees.ancestry.com/tree/101429/person/-2125979080/storyx/5?pg=32817&pgpl=pid


Eine Lebensgeschichte über Oswald Schaaf schrieb Robert Rattermann auf:


Oswald SCHAAF (1822-1916) lived in Minster, Auglaize Co., during part of the 1850s. Born in Remagen, Rheinland, Prussia, he entered the US on June 29, 1852 through NY city. He was accompanied by his parents, Peter SCHAAF (b. about 1797) a cartwright, and Anna Maria SYRI and two siblings, Maria Anna SCHAAF (b 1832) and Peter Wilhelm SCHAAF (b. about May 1836) later a harness maker. By 1858 Oswald and Peter SCHAAF were both living in Cincinnati, and continued to live there until early in this century. One of Oswald's sons, Father Valentine, headed the Fransicans in the forties. Seeking details of the stay in Minster, whereabouts and deaths of parents, and siblings and any descendants.
According to great-granddaugter Eileen Grafe Ratterman (mother Henrietta Kroeger, whose mother was Christina Schaaf Kroeger), after the death of his first wife (name unknown), he was got a housekeeper/nanny, Christina Gruber.  There is a story that says that his priest said "you have to marry that woman," and he did.



Oswald Schaaf mit seiner 2.Frau Christina

Oswald Schaaf heiratete am 24. Februar 1857 die 19-jährige Magdalena Schmitt,die 1837 im  Alsace, Lorraine, France geboren wurde. Aus dieser Ehe kamen 6 Kinder. Im Alter von 32 Jahren verstarb Magdalena Schmitt am 5. Mai 1870. Am 1. November 1870 heiratete Oswald 48-jährig erneut. Mit der 25-jährigen Christina Gruber, die 1845 geboren wurde und 1918 verstarb, bekam er 9 Kinder.

Maria Anna Schaaf, die mit ausgereiste Schwester von Peter Wilhelm und Oscar Schaaf, wurde 1832 in Remagen geboren.

Auch mit den Banken setzte sich Oswald Schaaf vehement ein im Sinne für die Bürger. Ein weiterer spektakulärer Fall wurde 1880 ansässig vor den Gerichten in Hamilton.




Oswald Schaaf aus Remagen


Vom Leben Oswald Schaafs vor hundert Jahren ist uns ein kleiner Teil erhalten geblieben. Als 16 facher Vater war er nicht nur in seiner Familie engagiert, sondern hatte auch großen Einfluss auf die Gerechtigkeit in seinem Umfeld. Er kämpfte engagiert gegen die Steuergesetze des Staates und den Methoden der Banken.


Christian Hubert Neukirchen aus Remagen Auswanderung 1875


Christian Hubert Neukirchen aus Remagen hat die behördliche Erlaubnis zur Auswanderung durch die Entlasssungsurkunde aus der preußischen Staatsangehörigkeit am 10. Januar 1878 erhalten. Im Landesarchiv Koblenz ist vermerkt, dass er am 21.April 1858 geboren wurde, und dass er vor Zusendung der Entlassungsurkunde bereits in Tentolis/USA leben würde.



Unsere Recherchen ergaben nun, dass er im August 1897 einen neuen Pass anforderte, wo er nicht mehr Christian Hubert Neukirchen aus Remagen hieß, sondern Leonhard Neukirchen aus Remagen mit unverändertem Geburtsdatum, der 21.April 1958. In dieser seiner Eidesstattlichen Erklärung gab er an, dass er am 11. Juni 1875 mit dem Dampfschiff „Rotterdam“ aus Rotterdam einreiste.

Quelle der Passbeantragung:

National Archives and Records Administration (NARA)Washington D.C.;Emergency Passport Applications (Issued Abroad), 1877-1907;Collection Number:ARC Identifier 1187503 / MLR Number A1 515;NARA Series:M1834;Roll #:47;Volume #:90.


Während einer Reise nach Rom musste er für die Einreise in die USA ein Formular beim amerikanischen Konsulat in Rom ausfüllen, aus diesem wir folgende Angaben fanden. Die Einbürgerung sei am 3. November 1892 erfolgt, wie aus der Einbürgerungsurkunde zu entnehmen ist. Sein Wohnort in den USA sei in Saint Louis im Staate Missouri und das sein Beruf katholischer Priester sei. Ferner wurde angegeben, dass er von 1888 bis 1894 in Quincy im Staate Illinois gelebt hatte.


Nicholas Hubert Jäger aus Remagen Auswanderung 1872


Nicholas Hubert Jäger ist am 26. März 1848 in Remagen geboren. Er war das fünfte von sechs Kindern. Sein Vater Franz Bartholomäus wurde am 15. Dezember 1807 in Remagen geboren und verstarb am 28.Juni 1879. Die Beerdigungsmesse fand in Remagen in der St.Peter und Paul Kirche statt. Die Mutter von Franz Hubert war Maria Katharina Fridsam, die am 12. März 1812 in Remagen geboren wurde und am 4. April 1868 in Remagen verstarb. Das Bild unten zeigt die Eltern von Nicholas Hubert Jäger.


Die behördliche Erlaubnis zur Auswanderung durch die Entlasssungsurkunde aus der preußischen Staatsangehörigkeit hat nicht der Sohn Nicholas beantragt, sondern sein Bruder Franz Hubert, dem auch die Entlassungsurkunde zugestellt wurde. Ausgewandert aber ist Nicholas, der am 12. Juni 1872 mit dem Dampfschiff Abyssinia in New York ankam.


Das 3.376 BRT große Dampfschiff Abyssinia, wurde in Clydebank (Schottland) auf der Werft von J. & G. Thomson, dem Vorgänger von John Brown & Company, gebaut und lief am 3. März 1870 vom Stapel. Sie und ihr Schwesterschiff, die ebenfalls bei J. &. G. Thomson gebaute Algeria (Bj. 1870), waren die ersten Cunard-Dampfer, die neben Kabinenpassagieren auch Zwischendeckpassagiere beförderten. Dieses Konzept war von der Inman Line übernommen worden. Insgesamt konnten 200 Passagiere der Ersten und 1050 der Dritten Klasse untergebracht werden.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Abyssinia_%28Schiff,_1870%29

Die Abfahrt des Dampfers mit Nicholas Jäger an Bord erfolgte von Liverpool in England aus und nahm den Weg über Queenstown in Irland zum Hafen nach New York.





Auf der Passagieliste ist Nicholas Jäger die 6. Person von unten, 24 Jahre alt, von Beruf Bäcker.

Quelle: Year:1872;Arrival:New York, New York;Microfilm Serial:M237; Microfilm Roll:360; Line:47;List Number:585.


Das Bild zeigt das Farmhaus, der linke Teil war aus Holz.


Bei der Volkszählung 1880 vom 11. Juni war er noch unverheiratet und wohnhaft in Ford River, Delta, Michigan. Als Beruf war wiederum Bäcker angegeben, so dass man davon ausgehen konnte, dass er diesen Beruf dort ausübte. Bis zu seinem Tod war dies der Wohnsitz der Familie Jäger im Staate Michigan.


Am 6. Juni 1880 heiratete Nicholas in Ford River, Michigan, im Alter von 32 Jahren die 17 jährige Niederländerin Gertrude Marie Martens geb. am 5. Juni 1863 in St. Anthonis, Brabant, Niederlande. Sie starb am 8. April 1942 im Alter von 78 Jahren in Escanaba, Delta, Michigan. Nicholas verstarb im Alter von 62 Jahren 1910 in Ford River, Delta, Michigan. Sie hatten gemeinsam 16 Kinder mit den Totgeburten. Nicholas Jaeger gab früh seinen Beruf als Bäcker auf und wurde Farmer.



Das Hochzeitsfoto von Gertrud und Nicholas Jäger


Später erzählte er seinen Kindern, dass er das kleine Mädchen (Gertrud) weinend am Fluss stehen sah, weil niemand sie heiraten würde. Er sagte ihr, dass sie aufhören sollte zu weinen, er würde sie heiraten. Die Kinder meinten, er sei ein guter Märchenerzähler.


Quelle: Pedrana / Hope/ family tree


Ein Zeitungsartikel unbekannter Herkunft berichtet einmal über eine Feier auf der Farm der Jägers, der zweite Artikel erschien beim Ableben von Nicholas Jäger.




Familienfoto mit Vater Nicholas Jäger aus Remagen links auf dem Stuhl sitzend, 

etwas weiter rechts seine Frau Gertrud und die Kinder




Biografie von Nicholas und Gertrude Jäger in den USA

Nicholas Jaeger was born to a well established family in Remagen, Germany along the Rhine River. In the hills above town, the Jaeger family grew grapes and made wine. The wine had won awards and the family prospered. The home they built had a restaurant on the first floor and family living space on the second and bedrooms on the third. The family was fun loving and Nicholas as a teller of all tales. Nicholas was educated to the College level.

Nicholas was drafted into the German Army and served in the Franco-Prussian War as a baker. He claimed he fought with the Germans during the day and drank with the French at night, hiding bread in his coat for the starving towns people.  After the war, he came back to Remagen. His brother Peter, had taken a space he had planned to open a bakery and expanded the winery business. Nicholas tells, the brothers took him out drinking to celebrate his coming back form the war. While celebrating Nicholas got into a bar room brawl. His brothers told him he had killed a man and quickly got him a ticket to America. After he landed in America in 1873, he got word the man did not die, his brothers had just played a trick on him. "A Dirty Jaeger Trick". So goes the story.

Nicholas did some lumbering outside Chicago, where he developed Typhoid. He was hospitalized, but didn't take the black pills they gave him. He tells they placed him in a coffin for a bed. He survived and made his way to Upper Michigan. He was a deputy in Negaunee, MI. This only lasted a bit, because people made fun of his broken English, so he quit. He then took a job as a baker at the Ford River Lumber Camp. It was there found a lifelong friend in the owner, William Martens. His eye also caught Marten's daughter, Gertrude who worked at the Boarding House, feeding perhaps a hundred lumberjacks a day. Nicholas loved to tell his children, that he was walking along the river one day, when he heard his little girl crying, He asked her why she was crying so hard and she told him because she thought no on would marry her. So Nicholas, said he would. He was 34 and she 17. She saw how handsome and charming he was, standing 6' 2'' with a broad mustache and a quick wit to match hers, so she married Nicholas.

They moved to Escanaba where Nicholas had many successful business ventures, some with his father-in-law and brother-in-laws. The family grew and times were good. The Jaeger businesses had floats in the 4Th of July Parades and the kids would dress up and ride the floats, cheering to all. The Jaegers dressed well and took a role in building the town of Escanaba. They had a city house and a farm on the Ford River. The farm was rustic, but provided with lots of fun on the Flat Rock swimming spot. They grew vegetables and flowers and escaped the city in summer. Then came the Panic of 1893 and Nicholas lost his businesses. The family took what they could and moved to the farm.

The family never recovered. The days on the farm were hard work, but they found fun being together. Now, the vegetable and flower garden had to totally support them. The days were spent weeding, watering, chopping wood, clearing land and other farming chores. They kept a horse, a few cows, chickens and pigs. Gertrude had a flower cart she took to town and sold flowers and vegetables to local stores. The farm was a mile up the river from the Ford River Lumber Camp/Village and the kids went to school there with their lunches in a tin pail. Gertrude had friends in Ford River, one was Old Annie an Indian Squaw. Gertrude could speak Potowatomi and learned many medical remedies form Old Annie, becoming somewhat of a country healer. Nicholas called her Doctor Doro. Gertrude found a way to make a day fun, often starting water fights with the children. Berry picking was favorite activity. She could sew, knit, bake wonderful bread and was a wiz at playing tricks. The tricks, called "Dirty Jaeger Tricks". Nicholas said he had 12 children, but raised 13, since she was so fun loving.



Nicholas Jäger sitzend der 4. von links in seiner Firma Jäger&Loell  


Nicholas suffered from rheumatism, his friends sent him to Hot Springs for the Winter, but he continued to decline. He spent his last years reading and playing pencil games. He played dominoes, checkers, talked politics with friends who stopped by and stayed an active part of his children's lives. In 1904 he received news his father had died. His share of the inheritance was stolden somehow by a cousin. Nicholas died in 1910 at the age of 62. Gertrude was 48 at the time. Still young, she had suiters but laughed them off.

Gertrude filled her days with her home, garden, berry picking and her large family. She always worked hard keeping things clean as a Hollander would. She cried as her children left home, most moving to Escanaba, but a few going to Chicago and Wisconsin. The remaining kids would bring her the wash bucket and a sheet for her tears and quickly she'd be smiling. She died in 1942, at the age of 80. Nicholas and Gertrude are buried in Escanaba. Michigan.



Severin Joseph Schneider aus Remagen Auswanderung 1875


Am 14. Juni 1875 bekam Severin Joseph Schneider die behördliche Erlaubnis zur Auswanderung durch die Entlasssungsurkunde aus der preußischen Staatsangehörigkeit. Er war einer der beiden Söhne von Franz Wilhelm Schneider, der 1808 geboren wurde und 1893 verstarb. Seine Mutter war Marie Theresia Langen 1820 – 1874. Severin Joseph Schneider war geboren am 13.Januar 1847 in Remagen und verstarb am 19.Februar 1931 in Stearns, Minnesota, USA.

Am 24. November 1875 erreichte er mit dem Dampfschiff „Rotterdam“ den Hafen von New York. Der Abfahrtshafen war Rotterdam. Auf der Passagierliste des Schiffes ist bei Severin Schneider als Berufsbezeichnung „Händler“ angegeben.


Quelle: Year1875;Arrival:New York Microfilm Serial:M237; Microfilm Roll: 300; Line:3;List Number:1060.



Dampfschiff „Rotterdam“


Severin Schneider wohnte zunächst in Cleveland, Cuyahoga, Ohio, und ein Jahr nach Ankunft in den USA heiratete er Anna Christina Velden. Da sie auf dem gleichen Auswanderschiff mit Ankunft 24. November 1875 in New York waren, kann man davon ausgehen, dass sie sich schon aus Remagen kannten, zumal ihr erster Sohn am 7. Januar 1876 in Ohio geboren wurde und demnach bei Ausreise in die USA sie schon im 8. Monat schwanger war. Im Jahre 1876 war die Hochzeit. Bis 1894 kamen insgesamt 10 Kinder auf die Welt.

Unten die Volkszählungsliste aus dem Jahre 1900, welche ihre Adresse in den USA bestätigen.




Volkszählungsliste aus dem Jahre 1900

 Severin Josef Schneider lebte seit 1900 bis zum Alter von 84 Jahren in Classen, Morton,North Dakota und verstarb dort am 19.Februar 1941. Seine Frau Anna Christina verstarb dort am 12. März 1914 im Alter von 65 Jahren.
Beide haben eine gemeinsame Grabstätte in Stearns, Minnesota


Heinrich Josef Bockshecker aus Remagen Auswanderung 1857


Über Heinrich Josef Bockshecker ist uns wenig bekannt. Er bekam die behördliche Erlaubnis zur Auswanderung durch die Entlasssungsurkunde vor dem 19. März 1857. Im Landeshauptarchiv Koblenz war kein Geburtstag angegeben.

Aus der amerikanischen Volkszählungsliste von 1900 fanden wir ihn. Er heißt dort Henry Bockshecker, geboren im Februar 1832, Jahr der Imigration 1857. Sein Alter bei der Volkszählung war 68 und er war unverheiratet. Sein Geburtsort ist angegeben mit „Germany“. Seine Adresse in den USA im Jahre 1900 war Sugar Loaf, Sioux, Nebraska.


Quelle: Year:1900;Census Place:Sugar Loaf, Sioux, Nebraska;Roll:941; Page:4A; Enumeration District:0193 FHL microfilm:240941.



Im Landeshauptarchiv Koblenz ist bei Heinrich Bockshecker in den Auswanderungspersonalien im Jahre 1857 folgendes angemerkt:

Bockshecker steht seit 1856 bei Salomon Cahn aus Remagen in Dienst und hält sich bei Heinrich Joseph Engel in Ramersbach auf. Laut Cahn soll er bereits einen Pass zur Auswanderung nach Amerika beantragt haben. Enthält: Nachfrage des Bürgermeisters von Königsfeld nach dem Schuldenstand und der damit verbundenen Aushändigung der Entlassungsurkunde.

Wohnorte: Remagen/Ramersbach, Beruf: Knecht

In der Auswanderungs-Akte Jos.Bockshecker LHA Ko 655,136 Nr.27, Blatt 134-135 war unter dem Datum 26.2.1857 folgendes Schreiben eines Salomon Cahn an den Bürgermeister zu Königsfeld zu lesen:


Seite 134 der Akten:

"Ich habe einen Knecht namens Heinr. Jos. Bockshecker, gebürtig aus Ramers- bach, derselbe hat das verflossene Jahr auch hier gedient und sich neu verdingt und seinen Lohn schon bekommen.

Wie ich vernommen, willer nach Amerika auswandern, der soll, wie mir von einem Dritten mitgeteilt, bei Ihnen einen ausländischen Paß bestellt haben.

Ich wollte Sie nun gebeten haben, daß Sie ihm den Paß verweigern, solange daß Dienstverhältnis bei mir nicht aufgelöst ist, oder einen anderen Knecht besorgt hat.


In aller Achtung & Ergebenheit

Salomon Cahn"


Seite 135 der Akten

Schreiben des Salomon Cahn an den Bürgermeister zu Königsfeld vom 3. März 1857.

"Dem Heinr. Jos. Bockshecker aus Ramersbach steht von meiner Seite nichts im Weg, daß ihm der Paß ausgehändigt werden kann.


Achtungsvoll

Salomon Cahn


Heinrich Bockshecker ist am 23. August 1907 gestorben. Er war beim amerikanischen Militär und starb im Hause von Peter Klas. Er wurde auf dem Friehof der Francis Kirche beigesetzt.


Johann Veith aus Remagen Auswanderung 1869


Johann Veith wurde am 17. Januar 1844 in Remagen getauft. Seine Paten waren Johann Veith und Anna Maria Schorn. Er wurde als 9. Kind der Eheleute Jakob Veith und Anna Margarethe, geb. Urbach geboren, die 1833 heirateten. Der Vater war Schreiner in Remagen, er ist 1800 in Groß-Altendorf geboren.



Auf der Passagierliste oben steht er unter der Nummer 237, seine Berufsbezeichnung war Zimmermann, sein Heimatort war Remagen, der Zielhafen ist mit Ohio angegeben.



Das Dampfschiff Union wurde 1866 in Schottland gebaut, hatte 2 Masten und einen Schornstein. Im Januar 1867 war die Jungfernfahrt nach New York. Am 28. November 1870 fuhr sie vor Schottland auf eine Sandbank und zerbarst. Menschen kamen nicht zu Schaden.

5 Jahre nach Einreise konnte Johann Veith, der nach Einreise in die USA mit Vornamen John hieß, seine Einbürgerung beim Common Pleas Gericht in New York beantragen. Die Einbürgerung geschah dann am 15. Oktober 1872. Auf dem Einbürgerungsschein unten ist seine Addresse mit 91 Clinton Street, New York City angegeben. Dass, was er in Remagen gelernt und ausgeübt hatte, den Beruf des Zimmermanns, konnte er in Amerika als Tischler fortsetzen.

Hier seine Aufenthaltsorte:

1844 in Remagen geboren

1869 Ankunft in Amerika

1872 Einbürgerung in New York

1880 wohnhaft Middleport, Ohio, laut Volkzählungsbogen

1900 wohnhaft Salem, Ohio

1910 wohnhaft Crane, eigenes Haus laut Volkzählungsbogen

1911 Tod

Einbürgerungskarte 1872 für Johann (John) Veith zur Erstellung der Einbürgerungsurkunde



Die Einbürgerungsurkunde für Johann (John) Veith aus Remagen, ausgestellt von Court of Common Pleas for the City and County of New York am 15. Oktober 1872.


Johann Veith heiratete 1877 Catharina Schuler. Sie war Hausfrau und 1850 in Ohio geboren. Aus dieser Ehe entstammen die 5 Söhne Frank geb. 1878, und Anthony E. geb. 1879, John Leverin geb. 1881, George geb. 1883, Nicolaus geb. 1885. Seine Frau verstarb 1888. Bei der Volkszählung 1910 lebte er in Ohio mit seinem Sohn Frank im eigenen Haus in Crane, Ohio. Er war zu diesem Zeitpunkt verwitwet, sein Sohn Frank war 1910 unverheiratet. Der Remagener Joha nn Veith verstarb 1911 in Ohio. Sein Sohn Anthony verstarb 1936.

Quellen:Staatsarchiv Hamburg;Hamburg, Deutschland; Hamburger Passagierlisten; Band:373-7 I, VIII A 1 Band 020;Seite:357;Microfilm No.:K_1711.

United States Federal Census, US Naturalization Record Indexes, Court of Common Pleas for the City and County of New York (236-238), Petitions for Naturalization


Jacob Müller aus Remagen Auswanderung 1868

Jacob Müller aus Remagen, *1832 in Remagen, begann seine Auswanderung nach Amerika am 27.Juni 1868 mit der Schiffsgesellschaft Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft vom Hafen Hamburg. Er war Arbeiter von Beruf, und er hatte auf dem Dampfschiff „Borussia“ eine Kabine auf dem Zwischendeck bekommen . Die Ankunft in New York erfolgte am 13. Juli 1868. Die Daten der Passagierliste finden sich 373-7 I, VIII A 1 Band 022.



Quelle: Staatsarchiv Hamburg; Deutschland; Hamburger Passagierlisten; Volume:373-7 I, VIII A 1 Band 022;Page:658; Microfilm No.:K_1713.


Jacob Müller aus Remagen befindet sich auf der Passagierliste des Dampfschiffes „Borussia“ in der Zeile mit der Nummer 87. Sein Alter ist mit 36 angegeben und als Beruf workman (Arbeiter).


Das oben stehende Schiff, womit Jacob Müller am 27. Juni 1868 von Hamburg nach New York fuhr. Während der Fahrt war er auf dem Zwischendeck untergebracht. Zum 100. Jubiläum der HAPAG erschien 1956 obige Karte mit der Borussia und dazu zwei Ersttagsstempel mit Datum 6.6.56. Die Borussia war das erste Dampfschiff, welches von der Hamburg-Amerika-Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft (HAPAG) 1854 bei Caird&Co Scotland in Auftrag gegeben wurde. Ab März 1856 fuhr die Borussia gemäß ihrer Bestimmung regelmäßig auf der Linie Hamburg-New York.

Bei der Einreise 1868 konnte Jacob Müller, der in Amerika Muller hieß, weder Englisch lesen noch schreiben. Seinen Beruf hatte er mit Farmer angegeben. Seine Frau Anne hatte er 1868-1867 in Ohio kennengelernt und geheiratet. Sie ist 1838 in Ohio geboren. Unten die Volkszählungsdaten von 1870.


Quelle: Year:1870;Census Place:Richland, Allen, Ohio;Roll:M593_1168; Page 503A;Image:473; Family
History Library Film:
552667..


Georg Minten aus Remagen Auswanderungs 1866

Georg Minten ist 1840 in Remagen geboren und verließ Remagen 1866, um mit dem Dampfschiff „Borussia“ nach Amerika auszuwandern. Die Abfahrt des Schiffes der Schiffsgesellschaft Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft vom Hafen Hamburg war am 21. April 1866 mit Ankunft New York . Er war Schlosser von Beruf, und er hatte auf dem Dampfschiff „Borussia“ eine Kabine auf dem Zwischendeck bekommen . Die Ankunft in New York erfolgte am 8. Mai 1866. Die originalen Daten der Passagierliste finden sich 373-7 I, VIII A 1 Band 020.


Georg Minzen aus Remagen befindet sich auf der Passagierliste des Dampfschiffes „Borussia“ in der Zeile mit der Nummer 6.

Das Dampfschiff „Borussia“ war das Schiff, mit dem Georg Minten am 21. April 1866 von Hamburg nach New York fuhr. Zum 100. Jubiläum der HAPAG erschien 1956 obige Karte mit der Borussia und dazu zwei Ersttagsstempel mit Datum 6.6.56. Die Borussia war das erste Dampfschiff, welches von der Hamburg-Amerika-Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft (HAPAG) 1854 bei Caird&Co Scotland in Auftrag gegeben wurde. Ab März 1856 fuhr die Borussia gemäß ihrer Bestimmung regelmäßig auf der Linie Hamburg-New York.

Quelle: Staatsarchiv Hamburg; Deutschland; Hamburger Passagierlisten;Band:373-7 I, VIII A 1 Band 020;Seite:357;Microfilm No.:K_1711.


H. Stork aus Remagen Auswanderung 1868

H. Storck ist 1840 geboren und war wohnhaft in Remagen. Er verließ am 4. November 1868 den Hafen Hamburgs zu seinem Auswanderungsziel New York. Er fuhr mit dem Dampfschiff Hammonia, welches ein Schwesterschiff der Borussia war. Äußerlich sahen beide Schiffe wie Segelschiffe aus, sie hatten aber eine Dampfmaschine mit jeweils einem zentralen Schornstein. Von Beruf war H. Storck Kaufmann, und er hatte die Reise in der „Zweiten Kajüte“ gebucht. Diese Klasse war eine Stufer höher als die Unterbringung auf dem Zwischendeck. Passagen auf dem Zwischendeck buchten meist weniger bemittelte Passagiere. Die originalen Daten der Passagierliste finden sich 373-7 I, VIII A 1 Band 020.




Da in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Schiffverkehr noch mit Segel- schiffen betrieben wurde, hatten die Emigranten im Auswanderungshafen eine Wartezeit von unkalkulierbarer Dauer hinzunehmen, während der sie in Auswanderungsgasthöfen untergracht waren. Dies konnte bis zu zwei Monaten dauern und wurde erst durch die Herstellung der Eisenbahnverbindungen verkürzt.

Quelle: Peter Assion (Hrsg.), Über Hamburg nach Amerika, Marburg/Lahn, 1991, S. 167.



Christian Wilhelm Decroupet aus Remagen Auswanderung 1868

Christian Wilhelm Decroupet wurde am 9. Februar 1842 in Remagen geboren. Mit dem Auswanderungsschiff „Borussia“ unter Kapitän Franzen, fuhr er am 27.Juni 1868 in 17 Tagen nach Nach New York. Sein Handwerk, welches er in Remagen ausführte, war Schmied.

Am 5. Dezember 1912 musste er er in Detroit/Michigan einen neuen Pass beantragen, aber es fehlten die Einreiseunterlagen. Aus diesem Grunde wurde ein Formular ausgefüllt, welches mit den Einreisepapieren der Schiffsüberfahrt 1868 in Verbindung stand.



Auf Grund der Angaben im oben stehenden Formular wurde ihm dann der Pass an folgende Adresse geschickt:


Die letzte Adresse von Christian Wilhelm Decroupet ist aus dem Jahre 1910. Er wohnte in Detroit, USA, Ward 5, Wayne, Michigan.

In der Volkszählungsliste von Detroit 1910 ist er als Witwer, 68 Jahre alt, eigenes Haus, Tochter annie Frank, Schwiegersohn Charles J. Frank und Enkelkind Margaret 13 Jahre alt, eingetragen. In der Volkszählungsliste von 1920 ist Christian Decroupet nicht mehr aufgeführt.


Quellen:

Staatsarchiv Hamburg; Deutschland; Hamburger Passagierlisten; Band: 373-7 I, VIII A 1 Band 021, United States Federal Census, US Naturalization Record Indexes, Petitions for Naturalization


Jacob Knauth aus Remagen Auswanderung 1869

Jacob Knauth ist 1841 in Remagen geboren, und wanderte am 14. Juli 1869 als 28 jähriger aus nach Amerika. Das Dampfschiff „Germania“ brachte ihn von Hamburg erst nach Le Havre mit Weiterfahrt nach New York. Er fand seinen Platz auf dem Zwischendeck, da Kajütenplätze sehr teuer waren. Von Beruf war Jacob Knauth Landmann.



Das Auswanderschiff Germania 

Wir wissen, aufgrund der Schiffspassage, dass Jacob Knauth 1869 in die Vereinigten Staaten auswanderte. Dort verliert sich aber seine Spur. Es wurde nie ein Antrag auf Einbürgerung gestellt, es gab keinen Hinweis auf einen Wohnort und in den Volkszählungslisten ist er auch nicht vermerkt.

Das Auswanderschiff Germania ist 1869 an der südöstlichen Spitze der Halbinsel Avalon am Kap Race auf der kanadischen Insel Neufundland gesunken. Es war das gleiche Jahr, als Jacob Knauth auf diesem Schiff nach Amerika fuhr.

Quelle: Staatsarchiv Hamburg; Deutschland; Hamburger Passagierlisten; Band: 373-7 I, VIII A 1 Band 023B


Jacob Blum aus Remagen Auswanderung 1868

Jacob Blum wurde 1842 in Remagen geboren und begann als 26 jähriger seine Auswanderung in die Vereinigten Staaten am 4. November 1868 mit dem Dampfschiff Hammonia, das Schwesterschiff der Borussia. Mit an Bord war auch H. Storck aus Remagen, 28 Jahre alt. Jacob Blum war Kaufmann, genau wie H. Storck, und beide hatten die Zweite Kajüte gebucht, eine etwas gehobene Klasse im Vergleich zum Zwischendeck. Hammonia ist der lateinische Name für Hamburg.



Die Hammonia wurde 1878 an Russland verkauft und sank am 6. Juni 1882 beim Kap Guardafui.


1855. Die ersten Hapag-Dampfer, "aus Eisen und erster Klasse", laufen bei Caird & Company im schottischen Greenock vom Stapel. Deutsche Werften können noch keine eisernen Schraubendampfschiffe bauen. "Hammonia" und "Borussia" sind beide über 2.000 BRT groß, 101 Meter lang, knapp 12 Meter breit und 11 Knoten schnell. Sie haben 80 Mann Besatzung und können 510 Passagiere befördern, davon 310 im Zwischendeck.

In der Passagierliste der Hammonia vom 4.November 1868 befinden sich Jacob Blum und H. Storck unter der gleichen Listennummer 27. Das heißt, dass sie die Fahrt auf ein Ticket gebucht hatten mit der gleichen Kajütennummer auf dem zweiten Deck. Demnach ist klar, dass sie sich in Remagen gekannt hatten. Beide hatten Kaufmann als Beruf angegeben.



Die originalen Daten der Passagierliste finden sich 373-7 I, VIII A 1 Band 020.


Familie Assenmacher aus Remagen Auswanderung 1868

Adolf Assenmacher *1842, Nicolaus Assenmacher *1844, Anna Assenmacher *1849. Am 10. Juni 1868 erreichten die 3 Assenmachers den Hafen von New York. Von Remagen fuhren sie nach Hamburg, eingebucht waren sie auf dem Dampfschiff „Germania“.

Alle drei waren auf dem Zwischendeck untergebracht. Von Adolf Assenmacher wissen wir, dass er von Beruf Tischler war, Nicolaus war in Amerika Farmer. Er wurde am 11. Februar 1844 in Lohrsdorf geboren. Annie Gertrude Demick war die Ehefrau von Nicolaus, sie bekamen in Amerika 11 Kinder. Anna war die Ehefrau von Adolf Assenmacher. Die Eltern von Adolf und Nicolaus waren Hubert Assenmacher (1787-1880) und Margaret Nohn (1802-1897). Sie hatten 12 Kinder. 


Das Auswanderschiff Germania

Quelle: 373-7I,VIII A 1 Band 022

Nickola(u)s Assenmacher heiratete 1868 Annie Gertrude Demick in Amerika. Seine Frau Gertrude verstarb am 28. Mai 1896. Nicola(u)s Assenmacher ist im August 1910 in Michigan, District Wayne in der Stadt Dearborn, wo er wohnte, an Hepathitis gestorben. Unten der Totenschein.

 


Quelle: Archiv in Dearborn, Michigan


Der rosa Punkt zeigt das Hausgrundstück von Nicholas Assenmacher in Dearborn, Wayne, County Michigan, USA.


  


Franz von Howen aus Remagen Auswanderung 1882

Franz von Howen ist 1858 geboren und war vor seiner Auswanderung wohnhaft in Remagen. Die Auswanderung Franz von Howen´s aus Remagen nach Amerika erfolgte am 26.September 1882. Von Hamburg aus fuhr das Dampfschiff „Albano“ unter englischer Flagge nach Hull/England. Die weitere Fahrt führte dann von Liverpool nach New York. In Remagen führte Franz von Howen den Beruf des Tischlers. Die Quelle der Passagierliste ist zu finden unter 373-7 I, VIII B 1 Band 051.




Peter Martin Decroupet aus Remagen Auswanderung 1902

Martin Decroupet ist 1881 in Remagen geboren, kam aus Remagen am 27. October 1902 in New York an und wohnte anschließend in Detroit im gleichen Haus wie Christian Wilhelm Decroupet, der schon am 27.Juni 1868 nach Amerika auswanderte. Es war sein Onkel.


Auf der Passagierliste ist er die Nummer 22 auf dem Dampfschiff „Finland“ von Antwerpen in Belgien nach New York. Die Abfahrt von Antwerpen war am 18.Oktober 1902.

Auf der Passagierliste ist vermerkt, dass er 30 Dollar Bargeld bei sich hatte. Desweiteren ist vermerkt, dass sein Endziel in den Vereinigten Staaten bei seinem Onkel Christian Decroupet in Detroit sei. Unten der Vermerk.


"Uncle Christian Decroupet, #127-129 Brush Street, Detroit Michigan".



Peter Martin Decroupet wurde am 4. Juni 1881 in Remagen geboren. Er war seit 1889 verheiratet mit Louise Jacobina Hausmann, die 1944 verstarb. Sie waren wohnhaft in San Francisco seit 1910. Im Jahre 1942 zog Peter Martin Decroupet mit seiner Frau nach Portland, Oregon. Nach dem Tode seiner Frau zog er wieder nach San Francisco und verstarb dort am 31. Juli 1951. Sie hatten 4 Kinder, das letzte Kind verstarb 1999 in San Francisco.

Der Vater von Peter Martin Decroupet hieß Jakob. Er war in Remagen am 10.Juni 1829 in Remagen geboren und verstarb dort am 30.März 1923. Die Mutter Agnes Weychan ist 1855 in Polen geboren und verstarb in Remagen am 14.Dezember 1940.


Einbürgerungskarte für Peter Martin Decroupet ausgestellt vom Gericht in San Francisco.


In der Volkszählungsliste von 1910 aus San Francisco steht, dass Peter Martin Decroupet den Beruf des Schmieds ausführte.



Ettore Roman aus Remagen Auswanderung 1907

Ettore Roman war in Remagen italienischer Erdarbeiter, als er als 21jähriger am 12.Oktober 1907 von Hamburg aus nach Amerika auswanderte. Das Dampfschiff „Graf Waldersee“ brachte ihn erst nach Boulogne, dann nach Plymouth mit Ankunft New York . Auf der unten stehenden Passagierliste ist der Familienstand mit „ledig“ angegeben. Gebucht hatte er die Reise mit Übernachtung auf dem Zwischendeck.

Quelle: 373-7 I, VIII A 1 Band 195


Die Graf Waldersee, auf der der Remagener Ettore Roman von Hamburg aus nach Amerika fuhr, wurde für die Hamburg Amerika Line 1898 von Blohm & Voss in Hamburg gebaut.

Im Herbst 1910 wurde sie umgebaut und ihre Passagierunterkünfte erweitert. Am 28.10.1910 fuhr sie dann von Hamburg nach Philadelphia und ihre letzte Vorkriegsreise von Hamburg nach New York erfolgte am 27.Juni 1914.



Familie Christine Weiland aus Remagen, Auswanderung 1870

Franz Josef Weinand ist 1866 vermutlich in Remagen verstorben. Seine Frau hieß Christine geb. Dromm. Ihre beiden Kinder sind in Dattenfeld, Rhein-Sieg-Kreis, geboren, dem Ursprungsort der Weinands. Sohn Peter Joseph Weinand wurde am 22. Februar 1858 in Dattenfeld geboren, Tochter Maria Sybilla wurde am 18.Februar 1853 in Dattenfeld geboren. Im Jahre 1870 wurde, mit Wohnort Remagen, der Antrag auf Auswanderung nach Amerika gestellt, die Auswanderungsurkunde mit der Bewilligung bekamen die Weinands am 27.April 1870 für Ehefrau Christina und die beiden Kinder zugestellt. Allerdings war Tochter Sybilla bereits seit 1869 in Amerika bei ihrem Onkel Carl Weinand in der Gemeinde Mexiko. Im Landeshauptarchiv in Koblenz findet man folgenden Eintrag: Maria Sybilla Weiland lebt bereits seit Mai 1869 bei ihrem Onkel Carl Weinand in Mexico („ist mit Pass für den Norddeutschen Bund nach America abgegangen“). Signatur: Best 441 Nr. 24066

Christina Weinand aus Remagen muss in den späteren Jahren in Remagen zu Besuch gewesen sein. Es gibt eine Passagierliste des Dampfschiffes „Ems“, wo sie am 23. Januar 1888 in New York, von Bremen über Southampton, ankam. Sie hatte 2 Kinder dabei, die 11 jährige Mathilde Metz und die 11 jährige Trine? Schimmel. Alle 3 Personen sind auf der Passagierliste mit Wohnort „Remagen“ angegeben.

                Quelle: Year:1888;Arrival:New York, Microfilm Serial:M237 Microfilm Roll: 515; Line: 19;List Number:81.


Familie Johann Peter Wickel aus Remagen Auswanderung 1887

Peter Wickel wurde am 22.November 1858 geboren. Sein Beruf in Remagen war Schreiner. Seine Frau war Maria Wickel geb. Canutz und wurde geboren am 31.Januar 1860 in Frankenberg. Sie heirateten beide 1885 in Deutschland . Ihren Auswanderungsantrag stellten beide im Frühjahr 1887 und am 24.Juli 1887 erhielten sie die Entlassungsurkungen aus der preußischen Staatsan- gehörigkeit.

Bei der Volkszählung am 4.Juni 1900 in den USA wohnten beide in New York, District Kings, Brooklyn Ward 31. Im Jahre 1900 hatten sie 3 Kinder, Harry (8), Peter (6) und Rudolph (1). Bei der Volkzählung in Amerika 1910 ist Maria Wickel mit den 3 Kindern als Witwe eingeschrieben. Sie wohnte zu dieser Zeit mit ihren 3 Kindern im gleichen Haushalt mit der gleichen Adresse.



Familie Hermann Jacob aus Remagen Auswanderung 1885

Die Angaben des Landeshauptarchivs Koblenz in bezug der Auswanderung der Familie Ribekke (korrigiert vom Autor auf den Namen Jacob) aus Remagen sind fehlerhaft. Die fehlerhaften Angaben des Landehauptsarchivs waren folgende:

Ribekke, Julius Jacob Ribekke, Siegfried Jacob
*19.08.1866 *14.08.18(....)
Wohnort: Remagen Wohnort: Remagen
Kreis Ahrweiler Kreis Ahrweiler

Ribekke, Sophie Jacob Ribekke, (?), geb.Herz (Ehefrau des Jacob Hermann)
*01.05.1868 *26.10.1837
Wohnort: Remagen Wohnort: Remagen
Kreis Ahrweiler Kreis Ahrweiler

Entlassungsdatum mit Entlassungsurkunden aus der preußischen Staatsange- hörigkeit aller oben aufgeführten Personen war der 07.08.1885, LHA Koblenz Bestand 441 Nummer 24066

Soweit die Angaben des Landeshauptarchivs Koblenz vom Januar 2014. In der Recherche in Amerika gab es keine Angaben über eine Familie Ribekke. Negativ die Volkszählungslisten aus den Jahren 1890, 1900 und 1910 und 1940. Keine historische Daten über Geburten, Taufen, Hochzeiten, Scheidungen. Keine Anzeigen des Todes wegen, keine Beerdigungen, keine Grabstätten und keine Totenzettel in bezug des Namens Ribekke. In den Passagierlisten der Schiffsüberfahrten gab es keine Namen Ribekke. Es gab keine Einbürger- ungsakten, keine Wohnsitze, keine Grenzüberschreitungen. Es wurden keine Pässe ausgestellt, auch die Durchsicht 1000er Stammbäume führten zu keinem Ergebnis, keine Steuererklärungen und keinen Fund in den jüdisch-historischen Listen.

Aus den Koblenzer Akten oben gab es einen winzigen Hinweis, der letztendlich Licht ins Dunkel der Geschichte brachte. Der Vermerk: Ribekke, (?), geb.Herz. Leider gab es keine Vornamen. Ich fand aber heraus, dass eine Rebecka Herz am 26.10.1837 in Polch geboren wurde. Das gleiche Datum wie die Angaben des LHA in Koblenz. Volltreffer. Und der nächste Volltreffer kam prompt. Sie heiratete am 10.Januar 1865 in Polch einen Hermann Jacob. Dieser Hermann Jacob steht auch bei Ribekke im LHA, siehe oben rechts. Die Familie hieß also Jacob, und nicht Ribekke. Somit ist die Angabe des LHA „Ribekke, Sophie Jacob“ auch erklärbar. Die Vornamen der Tochter sind nicht Sophie Jacob, sondern Sophie und der Familienname ist Jacob.

Da nach Auswanderungsurkunde die Familie 1885 ohne den Vater Hermann Jacob durchgeführt wurde ist anzunehmen, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war. Recherchen ergaben, dass Hermann Jacob am 10.Juli 1838 in

Nierendorf (Ahrweiler) geboren wurde und mit hoher Wahrscheinlichkeit einerjüdischen Familie angehörte.

Über Sohn Julius konnte ich in Amerika recherchieren, dass er im August 1866 in Deutschland geboren wurde und 1885 in Amerika einwanderte. Er heiratete 1898 Henrietta, die in Deutschland geboren wurde. Sie waren im Jahre 1900 wohnhaft Allegheny Ward 12, Allegheny, Pennsylvania. Im Jahre 1900 wurde ihr Sohn Morris geboren. Henrietta verstarb am 24. Juni 1975 im Alter von 91 Jahren in San Franzisko.

Julius war in Amerika Viehhändler.

Quelle: Volkzählungsangaben der 12. Volkszählung der Vereinigten Staaten aus dem Jahre 1900 aus dem Staate Pensylvania. (siehe unten)



Weitere Auswanderer


von Horst Krebs


Im Landeshauptarchiv in Koblenz finden wir weitere Unterlagen, wo Remagener Bürger eine Auswanderung beantragt hatten und denen auch die Entlassungsurkunde mit Datum zur Auswanderung erteilt wurde.

Ob diese Personen letztendlich ausgewandert sind ist anzunehmen, wir konnten es beweislich allerdings nicht bestätigen. Es gibt bei ihnen keine Einträge in den Passagierlisten der Auswanderschiffen, es gibt keine Daten in den amerikanischen Volkszählungslisten, keine Einbürgerungsanträge in Amerika, keine Dokumente über Hochzeiten, keine Papiere über Geburten, keinen Stammbaum und keine Todesanzeigen.

Carl Reiner Nierendorf hat am 25. August 1874 die Entlassungsurkunde von der Preußischen Staatsregierung erhalten zur Erlaubnis einer Auswanderung. Für eine Auswanderung haben wir keine Anhaltspunkte gefunden. Er wurde am 30.November 1848 in Remagen geboren. Seine Ehefrau Anne-Gertrud Ockenfels wurde 1840 in Remagen geboren. Sie verstarb am 26. März 1883 in Remagen

Joseph Pira erhielt, laut Landeshauptarchiv Koblenz, die Entlassungsurkunde am 21.Juli 1876 von der Preußischen Staatsregierung. Joseph Pira wurde am 24. März 1854 geboren. Sein Auswanderungsziel hatte er mit Amerika angegeben.



                                   Fotos vom alten Kripp

                                                                    vorgestellt von Horst Krebs